Schoßgebete: Roman

Pressestimmen »… ein verstörend schonungsloses Buch. (…) Das Buch der erst 33- Jährigen ist überraschend lebensweise. Bittere Wahrheiten und saftige Stellen im Wechsel. Manchmal könnte man das Buch sogar für den Beginn einer neuen sexuellen Revolution halten.«, Stern, 18.08.2011»Ein schreckliches Buch. Man muss es lesen.«, FAS, 14.08.2011»Mit gnadenloser Genauigkeit schildert sie Schock, Schmerz, ihre Lust, Mitleid und- angesichts der Zudringlichkeit von Boulevard-Medien- ihre Rachefantasien und Selbstmordpläne. Das Buch wird zu einem Seelenstriptease von beängstigender Radikalität.(...) Roches Roman ist ein erschütternder Beitrag zur Bekenntnis- Literatur.«, Focus, 13.08.2011»Der neue Roman der Fernsehmoderatorin Charlotte Roche lässt den Leser nach Luft ringen, so weit öffnet ›Schoßgebete‹ den Blick in die kalten Abgründe der modernen menschlichen Existenz.«, Handelsblatt, 12.08.2011»In der Tragikomik, mit der sie das macht, und vor allem, indem sie die Schraube unseres täglichen Wahnsinns von politisch korrekter Ernährung über die Ersatzreligion Umwelt, vom Alleswissen aus flachen Sachbüchern und Internet, von Ich-Zentriertheit und daraus abgeleiteten Formen des Zusammenlebens nur einen Tick weiterdreht, ist dieser Text ein Indikator für viel mehr als nur das, was explizit in ihm steht.«, Freie Presse, 12.08.2011»Mit ›Schoßgebete‹ hat Charlotte Roche einen erstaunlich konservativen Sex-Roman geschrieben.(…) ›Feuchtgebiete‹ hatte etwas Pubertäres, Schoßgebete ist ein erwachsenes Buch, das der klassischen Tragödiendefintition gerecht wird. ›Furcht und Mitleid‹ zu erregen. «, Die Zeit, 11.08.2011»Wer den erwachsenen Nachfolger der ›Feuchtgebiete‹ erwartete, wird enttäuscht sein, im positiven Sinn. (…) So ist Sex für die Protagonistin vor allem die Flucht vor den Dämonen im Kopf – aber keinesfalls der Grund, warum Roche ihr zweites und wesentlich reiferes Buch verfaßt hat.«, Abendzeitung, 10.08.2011»Weshalb die ›Schoßgebete‹ mehr sind, als eine Fortsetzung der ›Feuchtgebiete‹, weshalb sie ein ernstzunehmendes, heutiges Buch sind, liegt an Charlotte Roches Fähigkeit, das eigentliche Drama, das hinter dem Alltagsfilm läuft, einzublenden. «, Deutschlandradio Kultur, 10.08.2011»Dieses Buch kann einen nicht unberührt lassen. Es plätschert nicht so vorbei, es zieht einen hinein. Mit einer Wucht, die selten ist. (…) Seine Sprache ist ebenso sensibel wie brutal, lakonisch wie kunstvoll komponiert. (…) Charlotte Roche gelingt es mit Schoßgebete, was selten geworden ist: Sie liefert nach dem Kommerzerfolg ihres Debüts ein viel wichtigeres, schöneres Buch. Allein schon das ist eine Kunst für sich.«, Nürnberger Nachrichten, 09.08.2011»Natürlich hat Charlotte Roche nicht die Sprache, mit der Jean Genet oder Josef Winkler über den Zusammenhang von Sex und Tod schreiben. Doch es gibt in der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur keinen Autor, der so anschaulich und letztlich liebevoll über Sex schreiben kann. (…) Die umgangssprachliche Lässigkeit ihrer Rollenprosa setzt sie dabei mit hoher Präzision ein. (…) Nach diesem verflixten zweiten Buch muss Charlotte Roche niemandem mehr etwas beweisen – höchstens, ob sie, wenn sie denn weiterschreiben will, in der Lage ist, auch einen nichtautobiographischen Stoff zu bewältigen.«, Der Tagesspiegel, 08.08.2011 Über den Autor und weitere Mitwirkende Charlotte Roche, 1978 im englischen High Wycombe geboren, war Moderatorin u.a. für VIVA, 3sat und das ZDF und wurde mit dem Grimme-Preis sowie dem Bayerischen Fernsehpreis ausgezeichnet. Ihr erster Roman »Feuchtgebiete« löste 2008 mit seiner radikalen Offenheit eine gesellschaftliche Debatte aus und avancierte mit mehr als zwei Millionen verkauften Exemplaren zum erfolgreichsten Buch des Jahres. 2011 folgte ihr zweiter Roman »Schoßgebete«, der vom ehelichen Sex einer traumatisierten jungen Frau erzählt und monatelang auf der Bestsellerliste stand. Beide Romane wurden erfolgreich verfilmt. Charlotte Roche lebt mit ihrem Mann und ihrer Tochter in Köln. Leseprobe. Abdruck erfolgt mit freundlicher Genehmigung der Rechteinhaber. Alle Rechte vorbehalten. Und rieche seinen männlichen Geruch. Ich finde, der ist nicht sehr weit weg vom weiblichen. Wenn er sich nicht direkt vorm Sex geduscht hat, und wann macht man das schon, wenn man so lange zusammen ist wie wir, hat der eine oder andere Urintropfen schon angefangen zu gären zwischen Eichel und Vorhaut. Es riecht wie die Küche meiner Oma, nachdem sie auf dem Gasherd Fisch gebraten hat. Augen zu und durch. Es ekelt mich ein wenig, gleichzeitig aber erregt mich dieser Ekel. Wenn ich schnell alles sauber gelutscht hab, riecht da nichts mehr. Wie eine Kuh ihr Kalb sauber leckt. Ich vergrabe mein Gesicht schnuppernd im weichen Hodensack, reibe meine Wange den hochgestreckten Schaft entlang. Steif wird er schon beim Küssen auf den Mund. Mein Mann Georg ist viel älter als ich, bin mal gespannt, wie lange das noch so gut funktioniert mit der Erektion. Ich küsse die Leisten, oder wie das heißt, wo die Beine am Rumpf festgewachsen sind. Spätestens da höre ich ihn leicht stöhnen und nach mehr verlangen. Im Moment geht es nur ums Bedienen. Ich überlege genau, welchen Rhythmus was haben muss, um ihn in den Wahnsinn zu treiben. Erst mal nur ärgern. Bei den Leisten bleiben, die Eier immer noch fest mit der Hand umschlossen. Vom Küssen langsam ins Lecken übergehen. Ich mache laute Schmatzgeräusche, damit er nicht nur fühlt, sondern auch hört, was ich da mache. Unter dem Sack ertaste ich die Verlängerung des Schwellkörpers, der bis zum Damm geht. Sagt man beim Mann überhaupt Damm? Dort ist eine Linie zu erkennen, die aussieht wie zusammengewachsene Schamlippen, ja, ja, alles das Gleiche. Eigentlich befriedige ich ihn, wie ich es gerne mag, ich stelle mir vor, er hätte eine Vagina. Nur eben so lang gezogen und rausstehend, weit rausstehend! Ich drücke fester auf den Sack und massiere den Schwellkörper dahinter. Damit ich auch was davon habe, reibe ich meine Vagina an seinem Knie. Wenn ich etwas den Rücken wölbe, passt das zentimetergenau. Von de

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