Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert: Roman
Pressestimmen »Hier sind ein anspielungsreiches Form- und Motivpuzzle, ein fesselnder Krimi mit allem Zubehör von Blut und Verfolgungsjagd im Auto sowie ein erstaunlich durchgearbeitetes Themenpanorama zu einem gelungenen Buch zusammengewachsen.«, Süddeutsche Zeitung Published On: 2013-09-19»Perfekt für Ferien am Strand oder auf dem Balkon.«, Südostschweiz (CH) Published On: 2017-07-27»Vielschichtig und packend.«, Deutschlandfunk - Büchermarkt Published On: 2014-01-13»Dicker schafft es, dem Fall immer neue Wendungen zu geben und den Leser wieder und wieder zu überraschen.«, Westdeutsche Zeitung Published On: 2014-01-11»Joel Dicker schafft einen tragbaren Spannungsbogen, der zugleich Krimi, Liebesgeschichte, Psychodrama, Roman im Roman und Reflexion übers Erzählen ist, sowie ein faszinierendes Sozialpanorama voller Überraschungen bietet.«, Der Standard (A) Published On: 2014-01-10»Ein großer Wurf. Der fesselnde Unterhaltungsroman ist ein Mix aus Krimi, Schriftstellerschicksal, unerlaubter Liebe und Verlagsdrama.«, OÖ Nachrichten (A) Published On: 2013-12-21»Exzellent gemachte Spannungsliteratur, ein Pageturner à l'américaine.«, derFreitag Published On: 2013-11-21»Dicker zeichnet die Zärtlichkeit des verbotenen Paares behutsam und bewältigt Großstadt-Getue, Hinterwäldlertum, religiöse Besessenheit und amerikanische Doppelmoral mit Tempo und Witz. Lesen Sie dieses Buch.«, OÖ Nachrichten Published On: 2013-11-15»Aufregender hat schon lange keiner mehr eine Schreibblockade verarbeitet.«, Hamburger Abendblatt Published On: 2013-11-14»Nichts ist, wie es scheint, lautet die so anschaulich wie packend illustrierte Quintessenz dieses grandiosen Romans, der perfekt für ein langes Herbstwochenende taugt.«, Rheinische Post Published On: 2013-10-31 Buchrückseite Niemand kannte ihn, und dann schrieb er das erfolgreichste Buch des Jahres. Ein Skandal erschüttert das Städtchen Aurora an der Ostküste der USA: Dreiunddreißig Jahre nachdem die ebenso schöne wie geheimnisumwitterte Nola spurlos verschwand, taucht sie wieder auf. Als Skelett im Garten ihres einstigen Geliebten. Der berühmte, zurückgezogen lebende Schriftsteller Harry Quebert steht plötzlich unter dringendem Mordverdacht. »Spannend und vielschichtig, dabei klar und klug konstruiert. Eine packende Geschichte.« NDR »Ein Künstler- und Gesellschaftsroman voll psychologischer Spannungen.« NZZ am Sonntag »Ein Buch im Buch, ein Krimi, eine Liebesgeschichte. Groß!« Cosmopolitan »Der Roman hat 730 Seiten, und es gibt nicht einen Moment der Langeweile.« Hamburger Morgenpost Über den Autor und weitere Mitwirkende Joël Dicker wurde 1985 in Genf geboren. Seine Bücher »Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert« und »Die Geschichte der Baltimores« wurden weltweite Bestseller und über sechs Millionen Mal verkauft. Für »Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert«, das in Frankreich zur literarischen Sensation des Jahres 2012 wurde und dessen Übersetzungsrechte mittlerweile schon in über 30 Sprachen verkauft wurden, erhielt Dicker den Grand Prix du Roman der Académie Française sowie den Prix Goncourt des Lycéens. Mit »Das Verschwinden der Stephanie Mailer« konnte er an seine Erfolge anknüpfen und schaffte es ebenfalls auf die Bestsellerlisten.Carina von Enzenberg, geb. 1964, ist verheiratet, hat zwei Söhne und lebt in München. Seit rund 25 Jahren übersetzt sie - preisgekrönt - Autoren wie Camilo José Cela, Javier Marías, Jean Rouaud, Agota Kristof Mordechai Richler und Christopher Hope ins Deutsche. Leseprobe. Abdruck erfolgt mit freundlicher Genehmigung der Rechteinhaber. Alle Rechte vorbehalten. Der Tag des Verschwindens Samstag, 30. August 1975 »Polizeizentrale! Sie möchten einen Notfall melden?« »Hallo? Mein Name ist Deborah Cooper. Ich wohne in der Side Creek Lane. Ich glaube, ich habe gerade gesehen, wie ein Mädchen im Wald von einem Mann verfolgt wurde.« »Was genau ist passiert?« »Ich weiß es nicht! Ich habe am Fenster gestanden und in den Wald geschaut, und da habe ich dieses Mädchen gesehen, das zwischen den Bäumen entlanglief … Ein Mann war hinter der Kleinen her … Ich glaube, sie hat versucht, ihm zu entkommen.« »Wo sind die beiden jetzt?« »Ich … Ich kann sie nicht mehr sehen. Sie sind im Wald.« »Ich schicke sofort einen Streifenwagen zu Ihnen, Madam.« Dieser Anruf war der Auftakt zu den Geschehnissen, die das Städtchen Aurora im Bundesstaat New Hampshire erschüttern sollten. Nola Kellergan, ein fünfzehnjähriges Mädchen aus der Gegend, verschwand an diesem Tag spurlos. VORWORT Oktober 2008 Dreiunddreißig Jahre nach dem Verschwinden Das Buch war in aller Munde. Ich konnte in New York nicht mehr in Ruhe durch die Straßen schlendern oder durch den Central Park joggen, ohne dass Spaziergänger mich erkannten und ausriefen: »He, das ist Goldman! Der Schriftsteller!« Manche hefteten sich mir sogar im Laufschritt an die Fersen, um mir die Fragen zu stellen, die sie so beschäftigten: »Was Sie da in Ihrem Buch schreiben, ist das wahr? Hat Harry Quebert das wirklich getan?« In meinem Stammcafé im West Village schreckten manche Gäste nicht einmal davor zurück, sich an meinen Tisch zu setzen und mir ein Gespräch aufzudrängen: »Ich lese gerade Ihr Buch, Mr Goldman. Ich kann es einfach nicht aus der Hand legen! Das erste war ja schon gut, aber das hier …! Hat man wirklich eine Million Dollar abgedrückt, damit Sie es schreiben? Wie alt sind Sie denn? Knapp dreißig? Dreißig Jahre und haben schon so viel Kohle gescheffelt!« Sogar meinen Doorman hatte ich dabei ertappt, wie er immer dann, wenn er nicht gerade die Tür aufhalten musste, die Nase in das Buch steckte, und kaum hatte er es ausgelesen, nagelte er mich vor dem Fahrstuhl fest, um mir sein Herz auszuschütten: »Das ist also mit Nola Kellergan passiert! Wie grauenhaft! Wie kann man nur so etwas tun? Sagen Sie, Mr Goldman, wie ist so etwas möglich?« Die New Yorker Society schwärmte von meinem Buch. Es war kaum zwei Wochen zuvor erschienen und versprach bereits der größte Verkaufserfolg des Jahres auf dem gesamten amerikanischen Kontinent zu werden. Alle wollten wissen, was sich im Jahr 1975 in Aurora zugetragen hatte. Überall wurde darüber berichtet: im Fernsehen, im Radio, in den Zeitungen. Ich war noch nicht einmal dreißig und durch dieses Buch, erst das zweite meines Lebens, zum gefragtesten Autor des Landes avanciert. Dieser Fall, der Amerika so in Aufregung versetzte und der den Kern meiner Erzählung bildet, war einige Monate zuvor im Frühsommer wiederaufgerollt worden, nachdem man die Überreste eines seit dreiunddreißig Jahren verschollenen Mädchens entdeckt hatte. Damit begannen die Ereignisse in New Hampshire, von denen hier die Rede sein wird und ohne die das Städtchen Aurora im restlichen Amerika mit Sicherheit unbekannt geblieben wäre. ERSTER TEIL Die Schriftstellerkrankheit Acht Monate vor Erscheinen des Buchs 31. In den Abgründen des Gedächtnisses »Das erste Kapitel, Marcus, ist entscheidend. Gefällt es den Lesern nicht, werden sie Ihr Buch nicht weiterlesen. Was für ein Einstieg schwebt Ihnen vor?« »Keine Ahnung, Harry. Glauben Sie, ich schaffe es irgendwann?« »Was?« »Ein Buch zu schreiben.« »Da bin ich mir sicher.« Zu Beginn des Jahres 2008, also rund anderthalb Jahre nachdem ich dank meines ersten Romans zum neuen Hätschelkind der amerikanischen Literaturszene geworden war, ereilte mich eine fürchterliche Schaffenskrise, ein Syndrom, das bei Schriftstellern, die einen sofortigen, durchschlagenden Erfolg erlebt haben, offenbar nicht selten vorkommt. Die Krankheit befiel mich allerdings nicht schlagartig, sondern nistete sich ganz langsam ein. Es war, als würde mein Gehirn, einmal befallen, nach und nach einfrieren. Den ersten Symptomen schenkte ich noch keine Beachtung: Ich redete mir ein, meine Inspiration werde schon am nächsten Tag oder am übernächsten oder am überübernächsten wiederkommen. Aber die Tage, Wochen und Monate vergingen, und die Inspiration kehrte nicht zurück. Mein Abstieg in die Hölle gliederte sich in drei Phasen. Die erste – unabdingbare Voraussetzung für jeden anständigen schwindelerregenden Fall – bestand in einem fulminanten Aufstieg: Mein erster Roman hatte sich zwei Millionen Mal verkauft und mich im Alter von achtundzwanzig Jahren auf den Rang eines Erfolgsautors katapultiert. Das war im Herbst 2006, und innerhalb weniger Wochen war ich wer. Überall war ich zu sehen: im Fernsehen, in den Zeitungen, auf den Titelseiten der Magazine. Mein Gesicht prangte in den U-Bahn-Stationen von riesigen Werbeplakaten. Selbst die gestrengsten Kritiker der großen Tageszeitungen der Ostküste waren sich einig: Der junge Marcus Goldman hatte das Zeug zum großen Schriftsteller. Ein Buch nur, ein einziges Buch, und mir öffneten sich die Türen zu einem neuen Leben: dem der millionenschweren Jungstars. Ich zog bei meinen Eltern in Montclair, New Jersey, aus und richtete mich in einem schicken Apartment im Village ein. Ich tauschte meinen Ford aus dritter Hand gegen einen nagelneuen schwarzen Range Rover mit getönten Scheiben. Ich verkehrte fortan in feinen Restaurants und nahm die Dienste eines Literaturagenten in Anspruch, der sich um mein Zeitmanagement kümmerte und mit mir in meiner neuen Bleibe auf einem riesigen Flachbildschirm Baseball schaute. Außerdem mietete ich einen Steinwurf vom Central Park entfernt ein Büro an, in dem eine Sekretärin, die ein bisschen in mich verliebt war und auf den Vornamen Denise hörte, meine Post sichtete, mir Kaffee machte und alle wichtigen Unterlagen ablegte. In den ersten sechs Monaten nach der Veröffentlichung des Buchs genügte es mir vollauf, die angenehmen Seiten meines neuen Daseins auszukosten. Ich schaute morgens im Büro vorbei, um die jüngsten Artikel über mich zu überfliegen und die Fanbriefe zu lesen, die täglich zu Dutzenden ins Haus flatterten und die Denise danach in dicken Ordnern abheftete. Anschließend bummelte ich selbstzufrieden und in dem Gefühl, bereits genug gearbeitet zu haben, durch die Straßen von Manhattan, in denen die Passanten zu tuscheln anfingen, wenn ich an ihnen vorbeiging. Die restliche Zeit des Tages nutzte ich, um die neuen Rechte zu genießen, die der Ruhm mir gewährte: das Recht, mir alles zu kaufen, worauf ich Lust hatte; das Recht auf eine VIP-Loge im Madison Square Garden, wenn ich mir ein Spiel der Rangers ansehen wollte; das Recht, mit Musikstars, von denen ich in jüngeren Jahren sämtliche Platten gekauft hatte, über den roten Teppich zu schreiten; das Recht, mit Lydia Gloor, der umschwärmten Hauptdarstellerin aus der derzeit angesagtesten Fernsehserie, auszugehen. Ich war ein berühmter Schriftsteller und hatte das Gefühl, den schönsten Beruf der Welt auszuüben. In der Gewissheit, dass mein Erfolg ewig währte, hatte ich die ersten Warnungen meines Agenten und meines Verlegers in den Wind geschlagen, die mich drängten, mich wieder an die Arbeit zu machen und mit meinem zweiten Roman zu beginnen. In den nächsten sechs Monaten merkte ich, dass sich der Wind zu drehen begann: Die Fanbriefe wurden immer spärlicher, auf der Straße wurde ich immer seltener angesprochen. Schon bald konfrontierten mich die wenigen Passanten, die mich überhaupt noch erkannten, mit Fragen wie: »Mr Goldman, worum geht es in Ihrem nächsten Buch? Und wann erscheint es?« Mir wurde klar, dass ich loslegen musste, und das tat ich. Ich hatte bereits Ideen...
organisieren Jene echt hiermit Ihre Exemplar