Die Geschichte der Baltimores: Roman

Pressestimmen »So spannend erzählt, dass diese vielschichtige Familiensaga wie ein Thriller wirkt.«, Frankfurter Neue Presse Published On: 2016-05-04»Ein Buch, das zu fesseln weiß und dessen Charaktere dem Leser noch lang im Gedächtnis bleiben.«, ORF Published On: 2016-05-22»Bis zur letzten Seite hochspannend und rasant erzählt.«, Freundin Published On: 2016-05-18»Erzählerisch und dramaturgisch sehr geschickt und mit hohem Unterhaltungswert.«, St. Galler Tagblatt Published On: 2016-05-13»Dicker hält seine Leser geschickt in Atem. (...) Ein richtiger Pageturner.«, NDR Kultur Published On: 2016-05-12»Dicker ist ein sehr süffiges, sehr kurzweiliges Buch, im positiven Sinne: ein Unterhaltungsroman gelungen.«, NZZ (CH) Published On: 2016-05-11»Joël Dicker erweist sich aufs Neue als begabter Erzähler, der sich gekonnt in die Psyche seiner Figuren einfühlt.«, Deutschlandradio Kultur Published On: 2016-05-10»fein komponiert«, Rhein-Zeitung Published On: 2016-05-10»Chapeau!«, Berner Zeitung Published On: 2016-05-02»Joël Dicker beweist erneut ein Gespür für menschliche Abgründe. (...) Spannung auf hohem Niveau.«, SRF (CH) Published On: 2016-05-01 Klappentext Bis zum Tag der Katastrophe gab es die Goldmans aus Baltimore und die Goldmans aus Montclair. Die Baltimores hatten alles, was man sich vom Leben wünschen kann: Talent, Geld, Erfolg, ein prachtvolles Heim, zwei hochbegabte Söhne. Marcus Goldman gehörte zu den weniger glamourösen Montclairs. Nun, acht Jahre nach der Katastrophe, beginnt er, die Geschichte der Baltimores aufzuschreiben – und erkennt erst jetzt die wahren Gründe für die schrecklichen Ereignisse damals ... »Joël Dicker erweist sich aufs Neue als begabter Erzähler, der sich gekonnt in die Psyche seiner Figuren einfühlt.« Deutschlandradio Kultur »Ein richtiger Pageturner.« NDR Kultur Buchrückseite Bis zum Tag der Katastrophe gab es die Goldmans aus Baltimore und die Goldmans aus Montclair. Die Baltimores hatten alles, was man sich vom Leben wünschen kann: Talent, Geld, Erfolg, ein prachtvolles Heim, zwei hochbegabte Söhne. Marcus Goldman gehörte zu den weniger glamourösen Montclairs. Nun, acht Jahre nach der Katastrophe, beginnt er, die Geschichte der Baltimores aufzuschreiben – und erkennt erst jetzt die wahren Gründe für die schrecklichen Ereignisse damals ... »Joël Dicker erweist sich aufs Neue als begabter Erzähler, der sich gekonnt in die Psyche seiner Figuren einfühlt.« Deutschlandradio Kultur »Ein richtiger Pageturner.« NDR Kultur Über den Autor und weitere Mitwirkende Joël Dicker wurde 1985 in Genf geboren. Seine Bücher »Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert« und »Die Geschichte der Baltimores« wurden weltweite Bestseller und über sechs Millionen Mal verkauft. Für »Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert«, das in Frankreich zur literarischen Sensation des Jahres 2012 wurde und dessen Übersetzungsrechte mittlerweile schon in über 30 Sprachen verkauft wurden, erhielt Dicker den Grand Prix du Roman der Académie Française sowie den Prix Goncourt des Lycéens. Mit »Das Verschwinden der Stephanie Mailer« konnte er an seine Erfolge anknüpfen und schaffte es ebenfalls auf die Bestsellerlisten.Andrea Alvermann, geboren 1964 in Düsseldorf, hat in Montpellier französische Literaturwissenschaften studiert. Sie übersetzt  Sachbücher und Romane, unter anderem von Christophe André und Kim Thúy. Die Übersetzerin lebt in Düsseldorf.Brigitte Große, 1957 in Wien geboren, übersetzt aus dem Französischen, u.a. Georges-Arthur Goldschmidt, Amélie Nothomb, Paul Valéry, Éric-Emmanuel Schmitt, Linda Lê, Thomas Reverdy, Gaël Faye, Kim Thúy und Joël Dicker (mit Andrea Alvermann). Hieronymus-Ring 1999–2001, Österreichischer Staatspreis für literarische Übersetzung 2017. Leseprobe. Abdruck erfolgt mit freundlicher Genehmigung der Rechteinhaber. Alle Rechte vorbehalten. PrologSonntag, 24. Oktober 2004Einen Monat vor der Katastrophe Morgen muss mein Cousin Woody ins Gefängnis. Dort wird er die nächsten fünf Jahre seines Lebens verbringen.Schon auf der Fahrt vom Flughafen in Baltimore zum Haus meines Onkels Saul in Oak Park, wo Woody seine Jugend verbrachte und wir ihm an seinem letzten Tag in Freiheit Gesellschaft leisten wollen, male ich mir aus, wie er durch das Gittertor der imposanten Strafvollzugsanstalt von Cheshire, Connecticut, geht.Für ein paar Stunden werden wir wieder zusammen sein, das wunderbare Quartett aus Woody, Hillel, Alexandra und mir, das früher dort einmal so glücklich war. Noch habe ich nicht die geringste Vorstellung von den Auswirkungen, die dieser Tag auf unser aller Leben haben wird.Zwei Tage später wird mein Onkel Saul mich anrufen.»Marcus? Onkel Saul hier.«»Hallo, Onkel Saul. Wie geht’s …?«»Hör mir gut zu, Marcus«, unterbricht er mich. »Du musst sofort herkommen. Stell mir jetzt keine Fragen. Es ist etwas Schreckliches passiert.«Dann ist das Gespräch weg. Erst denke ich, es liegt an der Verbindung, und rufe zurück, aber er geht nicht mehr ran. Als ich es beharrlich weiter versuche, nimmt er irgendwann einmal ab, sagt nur schnell: »Komm nach Baltimore!«, und legt wieder auf.Wenn Sie dieses Buch in die Hände bekommen, dann lesen Sie es, bitte.Ich möchte, dass jemand die Geschichte der Goldmans aus Baltimore kennt. Erster TeilDas Buch der verlorenen Jugend 1989–1997 1.Ich bin der Schriftsteller.So nennen mich alle. Meine Freunde, meine Eltern, meine Familie, selbst mir unbekannte Menschen, wenn sie mich in der Öffentlichkeit sehen: »Sind Sie nicht der Schriftsteller …?« Ich bin der Schriftsteller, das ist meine Identität.Die Leute glauben, dass man als Schriftsteller eine ziemlich ruhige Kugel schiebt. Neulich beschwerte sich einer meiner Freun­­de darüber, wie viel Zeit ihn allein sein täglicher Arbeitsweg koste, und erklärte mir dann: »Du hast es gut, du musst ja morgens nur aufstehen, dich an den Schreibtisch setzen und schreiben.«Ich gab ihm keine Antwort, wohl weil mich die Erkenntnis deprimierte, wie sehr meine Arbeit in der allgemeinen Vorstellung aus Nichtstun besteht. Alle denken, dass man den ganzen Tag Däumchen dreht, dabei arbeitet man vielleicht gerade dann am härtesten, wenn man nichts tut.Ein Buch zu schreiben ist ungefähr so, als hätte gerade ein Ferienlager aufgemacht: Dein normalerweise einsames und stilles Dasein wird plötzlich von einem Haufen Leuten auf den Kopf gestellt, die ohne Vorwarnung hereinschneien. Da kommen sie eines Morgens angefahren in ihrem großen Bus, schon ganz aufgeregt über die Rolle, die sie spielen sollen, und reden beim Aussteigen alle durcheinander. Und dann ist alles deine Sache, du musst dich um sie kümmern, sie verköstigen und unterbringen. Du bist für alles verantwortlich. Weil du der Schriftsteller bist.Diese Geschichte beginnt im Februar 2012, als ich aus New York nach Boca Raton, Florida, gefahren bin, um in meinem neuen Haus meinen neuen Roman zu schreiben. Das Haus hatte ich drei Monate zuvor gekauft, mit dem Geld für die Filmrechte an meinem letzten Buch, aber abgesehen von ein paar Stippvisiten im Dezember und Januar, um es einzurichten, war es das erste Mal, dass ich mich für längere Zeit dort aufhielt. Es ist ein geräumiges Haus mit einer breiten Glasfront, die auf einen bei Spaziergängern beliebten See hinausgeht. Die Nachbarschaft ist sehr ruhig und grün und hauptsächlich von reichen Rentnern bewohnt, unter denen ich extrem auffalle. Ich bin nur halb so alt wie die meisten, aber ich habe mir die Gegend gerade wegen der vollkommenen Stille ausgesucht. Das ist der Ort, den ich zum Schreiben brauche.Anders als bei meinen früheren kurzen Aufenthalten hatte ich diesmal sehr viel Zeit vor mir und fuhr deshalb mit dem Auto. Die zwölfhundert Meilen von New York nach Florida schreckten mich nicht. Schließlich hatte ich diese Reise in den letzten Jahren unzählige Male unternommen, um meinen Onkel Saul Goldman zu besuchen, der nach der Katastrophe, die seine Familie heimgesucht hatte, in einen Vorort von Miami gezogen war. Ich kannte die Strecke auswendig.Bei minus zehn Grad und einer dünnen Schneeschicht fuhr ich in New York los und war zwei Tage später im herrlich warmen tropischen Winter von Boca Raton angekommen. Der vertraute Anblick von Sonne und Palmen erinnerte mich an Onkel Saul. Er fehlte mir schrecklich. Wie sehr, wurde mir in dem Moment klar, als ich die Autobahnabfahrt Richtung Boca Raton nahm, obwohl ich viel lieber zu ihm nach Miami weitergefahren wäre. Schließlich fragte ich mich sogar, ob ich die letzten Male wirklich nur hergekommen war, um mich um die Einrichtung zu kümmern, oder ob ich im Grunde nicht einfach nur wieder in Florida sein wollte. Aber ohne ihn war es nicht mehr wie früher.Mein unmittelbarer Nachbar in Boca Raton ist Leonard Horowitz, ein reizender emeritierter Professor aus Harvard, seinerzeit eine Koryphäe in Verfassungsrecht, der auf die achtzig zugeht, seine Winter in Florida verbringt und seit dem Tod seiner Frau ein Buch schreiben will, für das er keinen Anfang findet. Ich lernte ihn an dem Tag kennen, an dem ich das Haus gekauft hatte. Er klingelte an meiner Tür, um mich mit einem Sixpack Bier willkommen zu heißen, und wir verstanden uns auf Anhieb. Seither hat er es sich zur Gewohnheit gemacht, jedes Mal vorbeizuschauen, wenn ich da bin. Wir haben schnell Freundschaft geschlossen.Er schätzt meine Gesellschaft, und ich glaube, er hat sich gefreut, dass ich diesmal eine Weile bleiben wollte. Als ich ihm eröffnete, dass ich meinen nächsten Roman hier schreiben würde, erzählte er mir gleich von seinem. Er ist mit Herzblut dabei, kommt aber mit der Geschichte nicht recht voran. Ständig schleppt er ein großes Spiralheft mit sich herum, auf dem in Filzstift »Heft Nr. 1« steht, was zu der Vermutung Anlass gibt, dass es noch mehr werden sollen. Ich sehe ihn ständig hoch konzentriert am Werk: frühmorgens auf der Terrasse vor seinem Haus oder an seinem Küchentisch, ab und zu auch in einem Café in der Stadt, stets über seinen Text gebeugt. Er hingegen sieht mich spazieren gehen, im See schwimmen, unterwegs zum Strand oder zum Joggen. Abends klingelt er gern mit frischem Bier bei mir. Wir trinken es auf meiner Terrasse, spielen Schach und hören Musik. Im Hintergrund die hinreißende Landschaft aus See und Palmen, von der untergehenden Sonne rosa überhaucht. Ohne den Blick vom Schachbrett zu erheben, fragt er jedes Mal zwischen zwei Zügen: »Und, Marcus, was macht Ihr Buch?«»Es geht voran, Leo, es geht voran.«Eines Abends, ich war gerade zwei Wochen da, und er bedroh­­te meinen Turm, sah er plötzlich auf und fragte erregt: »Wollten Sie hier nicht Ihren neuen Roman schreiben?«»Doch, warum?«»Weil Sie nichts tun und mich das ärgert.«»Wie kommen Sie darauf, dass ich nichts tue?«»Das sehe ich doch! Sie träumen die ganze Zeit vor sich hin, machen Sport oder schauen den Wolken nach. Ich bin achtundsiebzig und dürfte vielleicht so in den Tag hinein leben. Aber Sie sind gerade mal dreißig und müssten sich doch krummlegen!«»Was ärgert Sie wirklich, Leo? Mein Buch oder Ihres?« Ich hatte ins Schwarze getroffen. Er beruhigte sich wieder.»Ich würde nur zu gern wissen, wie Sie es machen«, sagte er schließlich. »Ich komme mit meinem Roman nicht weiter. Und ich bin einfach neugierig darauf, wie Sie...

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